Kein krankhafter Ehrgeiz, einfach ein riesiger Spaß

„Walking Football“ bringt eingerostete Körper wieder in Schwung. Laufen und Grätschen sind verboten. Am Wichtigsten sind punktgenaue Pässe – und der Spaß am verletzungsfreien Spiel.

Das Ergebnis spielt beim „Walking Football“ aber nur eine Nebenrolle. Viel wichtiger sind der Spaß und die Gesundheit. „Walking Football“, zu Deutsch Gehfußball, ist gedacht für Menschen, die sich wegen ihres Alters nicht mehr in Sprintduellen an der Außenlinie aufreiben wollen oder können. Und die das Risiko, sich zu verletzen, möglichst klein halten möchten.

„Von der Couch zurückgekehrt“

Die vierzehn Männer, die sich auf dem Kunstrasenplatz des SV Vorwätrts Hiddingsel begrüßen, heißen Michael, Heinz, Fritz oder Dirk; im Schnitt sind sie zwischen 45 und 70 Jahre alt. Fast alle von ihnen haben jahrelang Fußball gespielt, nach den herkömmlichen Regeln. Bis ihre Körper das nicht mehr zuließen.

Laufen – ob mit oder ohne Ball – ist beim „Walking Football“ verboten. Ein Fuß muss stets den Boden berühren. Auch intensiver Körperkontakt und Grätschen ist nicht erlaubt; der Ball darf nicht höher als einen Meter gespielt werden. Bei Verstößen gibt es Freistoß für den Gegner, Pfiffe sind keine Seltenheit. Torhüter und Abseits gibt es nicht.

Gespielt wird meist mit sechs gegen sechs über vier mal zehn oder 15 Minuten. Die Tore sind mit drei Metern so breit wie beim Handball, aber nur einen Meter hoch; das Spielfeld ist in der Regel kaum größer als der Strafraum eines Großfeldes. Für offizielle Spiele gibt der DFB ein Mindestalter von 55 Jahren vor.

Die “Walking Footballer” trainieren jeden Mittwoch um 19 Uhr auf dem Sportplatz. Sie freuen sich über jeden, der die Couch hinter sich lässt und die Fußballschuhe schnürt. Auf geht’s!