Hochwasserschutz in Hiddingsel
15.000 Kubikmeter Erdboden sind seit August am Kleuterbach in der Nähe der Sportanlagen bewegt worden. Zwei große Bagger arbeiten auf Hochtouren an der Renaturierung des Flusses. „Im Zuge ökologischer Hochwasserschutzmaßnahmen wird an dieser Stelle der ursprüngliche Verlauf des Kleuterbachs nach Plänen von 1825 wieder hergestellt“, erklärt Frank Wackernagel, der städtische Projektleiter. Der zur Zeit schnurgerade Fluss wird sich dann in weiten Schleifen über die drei Hektar große Fläche schlängeln, die die Stadt Dülmen vom Herzog von Croÿ erworben hat. Außerdem bieten die neu geschaffene, große Gewässeraue sowie Geländemulden Raum für überschüssige Wassermassen.
Der Oberboden ist zum großen Teil schon abgefahren. „Wir liegen gut im Zeitplan“, freut sich Armin Sander von der Baufirma. „Wenn das Wetter weiterhin mitspielt, werden die Baumaßnahmen im März nächsten Jahres abschlossen sein.“ Im Anschluss an die Erdbauarbeiten werden einige Schilfbereiche und heimische Gehölze gepflanzt. Das Areal wird eingezäunt und die Natur zunächst sich selbst überlassen. Die ökologischen Hochwasserschutzmaßnahmen in Hiddingsel sind zu 80 Prozent mit Landesmitteln gefördert.
Seit 2013 wurde zum Schutz der Ortschaft vor Hochwasser einiges getan. Die direkte Ortslage schützen bereits circa 400 Meter Hochwasserschutzwände aus Stahlbeton. Neben diesen technischen Schutzmaßnahmen gibt es einige ökologische Gewässerbaumaßnahmen an der Kleuterbach-Umflut. Schilfbepflanzung, das Anlegen von Sekundärauen und die Herstellung von Gewässerinseln sind einige Möglichkeiten Starkregen und Hochwasser zu regulieren. Die Strukturvielfalt am Fluss wird erhöht und das Gewässer kann sich eigendynamisch entwickeln. Diese sogenannte Umflut wurde in den 60er Jahren künstlich angelegt, um den Fluss im Ort bei Hochwasser zu entlasten. (Pressestelle Stadt Dülmen, 10.10.2016)