Antisemitismus in Hiddingsel

Unbekannte haben antisemitische Schmierereien an der Fassade der VR-Bank-Filiale in Hiddingsel hinterlassen.

Entdeckt hat diese eine Hiddingselerin am Samstagnachmittag. “Die Juden brauchen Gas” steht an der dem Parkplatz zugewandten Fassade des Gebäudes. Wann und von wem der antisemitische Schriftzug dort angebracht wurde, ist nicht bekannt. Bereits Anfang November hinterließen Unbekannte an einer Tür der Hiddingseler Pfarrkirche einen israelfeindlichen Schriftzug. “Bombt Israel weg” hieß es da. Der Schriftzug wurde inzwischen entfernt. Die Polizei ermittelt in beiden Fällen.

Die Dorfgemeinschaft verurteilt den Vorfall. Es sei zutiefst schockierend, solche Hassbotschaften zu sehen, schreibt der Vorsitzende Martin Lütke Brintrup. “Gemeinsame Anstrengungen sind notwendig, um gegen Fremdenhass und Antisemitismus vorzugehen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern.” Der Appell von Lütke Brintrup: “Unsere Dorfgemeinschaft bietet keinen Raum für solche Taten!”

Antisemitismus in Deutschland nimmt seit einigen Jahren wieder zu. In den Jahren 2011 bis 2020 erfasste die Polizei im Schnitt 1.600 antisemitische Vorfälle. Diese politisch motivierte Kriminalität nahm in den vergangenen Jahren zu. Im Jahr 2021 gab es über 3.000 Fälle von Antisemitismus, im vergangenen Jahr waren es über 2.600. Aktuellen Zahlen zufolge wird die Zahl der antisemitischen Straftaten im Jahr 2023 bei weit über 3.000 liegen. Nun reiht sich auch Hiddingsel als Tatort in diese Statistik ein.

Vandalismus gab es zuletzt auch an der Hiddingseler Sparkasse. Hier brachten unbekannte den Schriftzug “Scheiß Ukraine” und jüngst “AfD” an. Es ist nicht gesichert, ob die Schmierereien an den beiden Gebäuden in Verbindung zueinander stehen.