„Unterschätzen wir niemals mehr Hiddingsel“

1800 geteilt durch vier – diese einfache Rechnung bringt Hiddingsel ganz nach vorne. Denn in unserem Dorf kommt ein Defibrillator auf 450 Einwohnerinnen und Einwohner.

Im Notfall können sie Leben retten und die Zeit zwischen Notruf und Ankunft des Notarztes überbrücken. Laut dem Europäischen Rat für Wiederbelebung sollte je 1000 Einwohner ein Defibrillator zur Verfügung stehen. Im gesamten Münsterland liegt dieser Wert allerdings nur bei 1:3000. Die Stadt Dülmen liegt mit 1:600 bei den Städten ganz vorne. Nicht zu toppen ist aber der Wert, den wir hier in Hiddingsel erzielen: ein Defibrillator auf 450 Einwohner.

Die für diesen Top-Wert verantwortlichen Defibrillatoren befinden sich in der Sporthalle der Grundschule, in der Schiedsrichterkabine am Sportplatz, im Flur des Pfarrheims sowie in der Kirche. Hinzu kommt ein mobiler Defibrillator, der im Notfall von der Frewilligen Feuerwehr eingesetzt werden kann. Damit verbesserte sich die Defi-Dichte sogar auf 1:360. Da dieser sich jedoch auf einem Einsatzfahrzeug befindet und nur während eines Feuerwehreinsatzes genutzt werden kann, wird er in der Berechnung nicht berücksichtigt.

Öffentlich zugänglich

Bisher war keiner der Defibrillatoren öffentlich zugänglich: Ins Pfarrheim kommt man zu den Öffnungszeiten der Bücherei und ansonsten nur, wenn Gruppen vor Ort sind. Die beiden Defibrillatoren an den Sportstätten sind hauptsächlich für Notfälle während des Sportunterrichts, Trainings oder während der Fußballspiele gedacht. Ansonsten sind sie auch nicht verfügbar. Seit Ende April ist nun der vierte Defibrillator aus der Sakristei in die Kirche umgezogen. Somit ist dieser täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr frei zugänglich. Er befindet sich direkt gegenüber des barrierefreien Eingangs (s. Foto unten).

Helfer vor Ort

Positiv für Hiddingsel ist darüber hinaus, dass nach Absprache mit Ortsvorsteher Hendrik Clodius das Deutsche Rote Kreuz als „Helfer vor Ort“ (HvO) zukünftig auch in Hiddingsel ihren Dienst als First Responder übernehmen möchten. Die HvO werden bei Notrufen mit alarmiert und können oft schneller als der Rettungsdienst am Einsatzort sein. Im Zweifelsfall entscheiden Sekunden über Leben und Tod – dieser Dienst des DRK Buldern wäre also ein wahrer Segen für unser Dorf. Soabld die notwendigen Genehmigungen vorliegen, werden wir an dieser Stelle darüber berichten.

Aber was hat es nun mit dem Titel dieses Beitrags auf sich? In der Lokalzeit Münsterland im WDR bereits vom 31. Januar war die zu geringe Zahl an Defibrillatoren im Münsterland Thema, woraufhin Hiddingsel mit seinen vier Defis lobend erwähnt wurde. Moderator Hendrik Schulte ergänzte dazu schmunzelnd: „Unterschätzen wir niemals mehr Hiddingsel.“ Das ist ein Wort, das nicht nur in Sachen Defibrillatoren gilt.